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Mittelmeerkrankheiten

Mittelmeerkrankheiten sind Krankheiten, die vor allem im Mittelmeerraum vorkommen. Jedes Tier, welches sich in diesen Regionen aufhält ist dem Risiko ausgesetzt, sich mit diesen Krankheiten zu infizieren. Dies kann im Urlaub passieren oder eben bei der Adoption eines Tieres aus dem Mittelmeerraum. Je nach Gebiet ist die ein oder andere Krankheit mehr oder weniger vertreten. Die Mittelmeerkrankheiten können nicht direkt von Hund zu Hund übertragen werden, ebenso wenig, wie auf den Menschen. Eine Ansteckung ist nur in folgenden Fällen möglich:

  • Wenn sich Hunde stark verbeißen und Wundflüssigkeit austauschen

  • Beim Paarungsakt

  • Wenn eine Zecke oder Mücke einen infizierten Hund beißt bzw. sticht und dieselbe Zecke oder Mücke anschließend einen nicht infizierten Hund beißt bzw. sticht.

Es liegt im Sinne aller Beteiligten den ersten und zweiten Fall zu vermeiden. Für den dritten Fall, sowie zur Vermeidung von Neuinfektionen ist der Zecken- und Parasitenschutz das A und O. Hier gibt es Halsbänder, Spot-Ons und vieles mehr. Wir helfen euch gerne bei der Wahl des richtigen Mittels für euren Vierbeiner.

Die Krankheiten werden anhand der zugehörigen Antikörper durch einen Bluttest nachgewiesen. Da diese Antikörper auch nach Heilung einer dieser Krankheiten vorhanden sind, bedeutet ein positiver Test nicht automatisch, dass das Tier aktuell krank ist. Der Erreger kann bereits eliminiert sein. Akut aktive Erreger können durch einen PCR-Test nachgewiesen werden. Da die Inkubationszeit mehrere Monate bis Jahre betragen kann, ist keiner der beiden Tests leider vollends verlässlich und es bleibt ein Restrisiko, dass das Tier den Erreger in sich hat, dieser aber noch nicht ausgebrochen ist und somit noch nicht nachgewiesen werden kann.

Alle unsere Hunde, die mindestens ein Jahr alt sind, werden vor der Einreise nach Deutschland getestet.

Jüngere Tiere kann man noch nicht testen. Welpen können bei der Geburt über die Gebärmutter oder später bei der Aufnahme der Muttermilch Antikörper vom Muttertier erhalten. Ein Test wäre hier also nicht aussagekräftig, da nicht nachgewiesen werden kann, ob bei einem positiv ausfallenden Test der Welpe tatsächlich infiziert ist oder er lediglich Antikörper der Mutter in sich hat. Im Alter von 10-12 Monaten fangen die Jungtiere an die Antikörper auszuschwemmen. Ab diesem Zeitpunkt ist ein Test sinnvoll.

Wie für alle Krankheiten gilt auch für die Mittelmeerkrankheiten: Je früher man sie erkennt, desto schneller und einfacher lassen sie sich therapieren. Deshalb ist es wichtig, das neue Familienmitglied 6 Monate nach Adoption oder beim Erreichen des ersten Lebensjahres vom Tierarzt durchchecken und auf diese Krankheiten testen zu lassen.

Für das Tierrefugium SuTo-Diana von Tony sind vor allem folgende Krankheiten erwähnenswert:

Leishmaniose

Die Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die von der Mücke, genauer gesagt von der Sandmücke übertragen wird. Die Symptome sind vielfältig. Einige davon sind: Starker Gewichtsverlust trotz gutem Fressverhalten, geschwollene Lymphgefäße, Apathie, starker Fellausfall und Hautentzündungen. Der Krankheitsverlauf ist sehr unterschiedlich und hängt auch von der Stärke des Immunsystems ab. In manchen Fällen bricht die Krankheit nie aus, in anderen dahingegen sehr stark. Die Inkubationszeit kann sechs Monate bis hin zu sieben Jahren betragen.

Leider ist die Leishmaniose nicht heilbar. Wenn ein Tier die Erreger einmal in sich trägt, bleibt er ein Leben lang infiziert. Jedoch ist die Leishmaniose mit Medikamenten gut behandelbar, sodass die Tiere ein langes und symptomfreies Leben führen können. Manchmal kann die Erkrankung zu einem späteren Zeitpunkt wieder ausbrechen, wobei dies bei einem immunstarken Hund eher unwahrscheinlich ist.

Filarien

Filarien oder besser bekannt als Herzwürmer werden ebenso über die Mücke übertragen. Diese setzt Larven der Fadenwürmer (Driofilarie) frei. Der Parasit nistet sich vor allem in großen Blutgefäßen ein, die an die Lunge angrenzen. In den schlimmsten Fällen ohne adäquate Behandlung können diese Würmer bis ins Herz des Tieres vordringen. Typische Symptome sind: Schwächegefühl, Gewichtsverlust und insbesondere Husten. Werden die Filarien frühzeitig erkannt und das Tier entsprechend behandelt, kann es vollends heilen.

Ehrlichiose

Die Ehrlichiose ist eine Infektionskrankheit, die über die Zecke übertragen wird. Es handelt sich um Bakterien, die die weißen Blutkörperchen angreifen und das Immunsystem schwächen. Dieselbe Zeckenart, die die Ehrlichiose-Erreger überträgt, ist des Weiteren Überträger der Babesien-Erreger, weshalb es hier oftmals zu einer Doppelinfektion kommt. Typische Symptome sind: Fieber, Apathie, Nasenbluten, Zahnfleischbluten. Die Symptome ähneln jener der Anaplasmose (siehe unten) sind bei der Ehrlichiose jedoch generell schwerwiegender.

Auch die Ehrlichiose kann mit der richtigen und rechtzeitigen Behandlung geheilt werden.

Anaplasmose

Hier handelt es sich um Bakterien, die ebenso von der Zecke übertragen werden. Tatsächlich sind viele Tiere mit Anaplasmose infiziert, doch nur die wenigsten erkranken im Endeffekt daran. Ist dies jedoch der Fall, können die Symptome sehr heftig ausfallen. Beispiele sind: Entzündete Gelenke, Lahmheitserscheinungen, gesteigerte Blutungsneigung durch einen Mangel an Blutplättchen, Schwäche, Gewichtsverlust oder vergrößerte Lymphknoten und eine Schwellung der Milz.

Auch die Anaplasmose kann mit der richtigen und rechtzeitigen Behandlung geheilt werden.

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