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Was füttere ich meinem Hund?


Die richtige Hundeernährung ist wohl ein Thema zu dem es hundert verschiedene Meinungen gibt. Es gibt zahlreiche Anbieter, Marken und auch Möglichkeiten von Trockenfutter über Dosenfutter bis hin zur Rohfleischfütterung (BARF). Es ist wirklich schwer hier einen Überblick zu bekommen und sich (richtig) zu entscheiden. In diesem Artikel wollen wir gerne unsere Einschätzung und Meinung mit euch teilen.


Trockenfutter klassisch

Pro

  • Nährstoffbedarf ist bereits kalkuliert und alles Notwendige im Futter enthalten

  • Praktische Lagerung und Transport (auch auf Reisen)

  • Einfach zuzubereiten und zu rationieren

  • Kostengünstiger als andere Varianten

  • Trockenfutter: lange Haltbarkeit

Contra

  • Inhaltsstoffe schwer zu überprüfen, manchmal undurchsichtig

  • Oftmals künstliche Konservierungsstoffe, Zucker, Feuchthaltemittel und Aromastoffe als Geschmacksverstärker

  • Ultrahocherhitzte Nahrung, viele Nährstoffe gehen verloren und man kann vermutlich nicht mehr von „frisch“ sprechen. Im Nachgang werden die Nährstoffe dann synthetisch ergänzt.

  • Durch oftmals geringe Qualität und z.B. pflanzliche Nebenerzeugnisse werden Unverträglichkeiten begünstigt.

  • Tierische Proteine sind meist qualitativ schlecht

  • Oftmals führt industriell verarbeitetes Fertigfutter zu starkem Mundgeruch und schlechter Fellbeschaffenheit

  • Begünstigt Übergewicht und Magendrehungen

Nassfutter klassisch

Pro

  • Siehe Trockenfutter

  • hoher Wasseranteil


Contra

  • siehe Trockenfutter

  • nach Öffnung geringe Haltbarkeit, schnelle Bakterien- und Pilzbildung

Naja und von der schlechten Haltung und grausamer Schlachtung usw., die diese Tiere, die das Fleisch für dieses Futter liefern, wollen wir hier gar nicht erst anfangen.

Nun hört man immer wieder Stimmen, die sagen „Ach unsere Hunde sind mit dem Günstigfutter alle gesund geblieben und auch alt geworden“. Das mag sein. Es gibt viele Tiere, die diese Art von Ernährung auch über Jahre gut wegstecken und keine Krankheitsanzeichen zeigen, denn unsere vierbeinigen Freunde überleben auch mit minderwertigem Futter. Aber ist es wirklich ein Argument zu sagen, da es sie nicht umbringt, bleibe ich bei der günstigen und bequemen Variante? Unserer Meinung nach nein. Wer sich ein Haustier holt, sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein und wer finanziell an der Qualität des Futters sparen muss, sollte sich lieber kein Tier anschaffen. Denn: Haustiere sind teuer! Und als Besitzer*in bin ich in der Verantwortung das Tier bestmöglich zu versorgen. Also auch mit gutem Futter.

Schlechtes Futter - und zwar meist industriell verarbeitetes Trocken- oder Nassfutter – kann zu chronischen Krankheiten, Allergien, Organschäden und vielem mehr führen. Auch die Krebsrate steigt. Die meisten der klassischen Fertigfuttervarianten sind absolut minderwertig und es ist richtig schwierig eine gute Marke zu finden.


Unser Fazit:

Wenn man nicht selbst für seinen Hund kochen möchte und es unbedingt das Fertigfutter sein muss, achte darauf hochwertiges Futter zu füttern. Dies erkennst du an folgenden Punkten:

  • Kurze und klar formulierte Zutatenliste mit Prozentangaben

  • Offene Angabe, welches Fleisch verarbeitet wurde

  • Hoher Fleischanteil (mind. 50%), davon vor allem Muskelfleisch. Innereien angeben in %

  • Obst

  • Gemüse

  • Fette mit ungesättigten Fettsäuren

  • Auflistung der analytischen Bestandteile

Achtung bei:

  • Getreide als Inhaltsstoff Nummer 1

  • Soja oder Mais. Das sind billige Füllstoffe.

  • E-Nummern

  • Zusatzstoffe wie Zucker, Farbstoffe, Künstliche Aromen, Geschmacksverstärker

  • Fleischmehl (geht gar nicht!)

  • Augen auf bei tierischen Nebenerzeugnissen, Federn, Schnäbel, Klauen o.ä.

…all das hat im Hundefutter nichts verloren


B.A.R.F.

So ganz geklärt ist die genaue Abstammung unseres vierbeinigen Familienmitglieds ja noch nicht aber am wahrscheinlichsten scheint aktuell immer noch die Verwandtschaft mit dem Wolf. Und auch ohne diese Frage vollends zu klären ist klar, dass sich der Hund in seiner Vergangenheit nie von zubereitetem Essen ernährt hat, sondern ein wildlebender Jäger war. Somit liegt nahe, dass frisches Fleisch und/oder Aas auf seinem Speiseplan stand, was die Rohfleischfütterung so attraktiv macht. Denn demnach ist das B.A.R.F. die Ernährung, die der ursprünglichen Version am nächsten kommt.


Doch auch hier gibt es einiges zu beachten:


Pro:

  • Der ursprünglichen Ernährung sehr ähnlich

  • Man weiß genau, was der Hund frisst und kann sicherstellen, dass er nur frische und gesunde Lebensmittel bekommt.

  • Meist sehr gut verträglich auch für viele Allergiker

  • Das Futter ist abwechslungsreich und ausgeglichen

Contra:

  • Durch das Verfüttern von rohem Fleisch können verschiedene Krankheitserreger übertragen werden, z.B.: Bakterien und Parasiten

  • Bei falschem oder unbedachten Barfen kommt es schnell zur Über- oder Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen.

  • Höherer Zeitaufwand bei der Zubereitung

  • Etwas teurer

  • Auch hier werden Säugetiere zu Futter verarbeitet

Unser Fazit:

Wir sind klare Fans davon das Hundefutter selbst zuzubereiten. Und somit auch B.A.R.F.-Fans! Nur so kann man sich wirklich sicher sein, was unsere Vierbeiner zu sich nehmen. Hier haben wir die Kontrolle. Außerdem ist es gesund, abwechslungsreich und schmeckt den Hunden hervorragend. Wichtig ist allerdings, dass man gemeinsam mit einem*r Expert*in einen guten Ernährungsplan aufstellt, da man sonst auch erheblichen Schaden anrichten kann. So reicht es zum Beispiel nicht aus nur Muskelfleisch zu füttern.

Besonders wichtig ist uns auch, dass man beim Fleischbezug auf gute Qualität achtet. Das ganze Adoptieren und Schützen von Hunden macht gleich weniger Sinn, wenn dafür ein Rind, Huhn, Känguru, Pferd oder Hase leiden muss. Alle diese Lebewesen sind gleichwertig liebens- und schützenswert.


Vegane /Vegetarische Ernährung

Gerade für diejenigen unter uns, die sich privat für eine vegane Lebensweise entschieden haben, fällt es manchmal schwer dann doch tierische Produkte für den Vierbeiner zu kaufen. Die vegane Ernährung für Hunde ist aktuell auch immer häufiger im Gespräch.


Pro:

  • Gut mit dem allumfänglichen Tierschutzgedanken vereinbar

  • Hypoallergen – wird auch von den meisten Allergikern gut vertragen. (Oftmals sind gerade tierische Proteine Auslöser von Unverträglichkeiten.)

  • Viele der neu erscheinenden Futtermarken achten auf Bio-Zutaten und verzichten auf Tierversuche (Ja! Auch für Hundefutter werden grausame Tierversuche durchgeführt.)

Contra:

  • Es gibt noch keine Langzeitstudien, wie gesund die vegane Ernährung für Hunde ist.

  • Bei falscher oder unbedachter Fütterung kommt es schnell zur Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen.

  • Pflanzliche Stoffe, so wie zum Beispiel Eiweißquellen oder Proteine, sind oft schwerer verdaulich für Hunde.

  • Es gibt bisher nur eine geringe Auswahl auf dem Markt (selbst kochen wäre eh am besten, aber das ist natürlich aufwendiger.)

  • Wichtige Aminosäuren müssen zugefüttert werden

  • Etwas teurer

Unser Fazit:

So schön es auch für viele wäre seinen Hund vegan zu ernähren, so kann man wohl nicht leugnen, dass die Zähne, der Darm und die gesamte Verdauungsphysiologie unserer Vierbeiner die eines Fleischfressers sind. Die vegane Ernährung für Hunde sollte auf jeden Fall weiter erforscht werden und wir sollten sie im Hinterkopf behalten.

Futter aus Insektenprotein

Futter aus Insektenprotein ist aktuell der neue Trend. Immer mehr Marken bieten sowohl Nass- als auch Trockenfutter an.

Pro:

  • Sehr proteinreich mit allen wichtigen Aminosäuren

  • Hypoallergen – wird auch von den meisten Allergikern gut vertragen.

  • Im Vergleich zu Fleisch um einiges klimafreundlicher. (Massentierhaltung ist einer der Hauptgründe des Klimawandels)

  • Nachhaltiger (Vom Insekt können ca. 80% vom Rind ca. 40% für die Lebensmittelindustrie verwertet werden)

  • Viele der neu erscheinenden Futtermarken achten auf Bio-Zutaten und verzichten auf Tierversuche.

  • Insekten weisen in der Regel keine Spuren von Antibiotika oder sonstigen Medikamenten auf.

Contra:

  • Auch Insekten sind Lebewesen und haben es nicht verdient als reiner Futterlieferant ihr Dasein zu fristen.

  • Tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse müssen nicht unbedingt schlecht sein. Es gibt einige Teile am Tier, die der Mensch nicht verzehrt, die aber für den Hund absolut bekömmlich sind. Diese können in oben erwähnten Futtervarianten verwertet werden. Die Insekten werden dahingegend neu gezüchtet, extra für das Hundefutter.

  • Es gibt noch keine einheitlichen Standards für Insektenzuchten.

  • Auch diese Futtermittelproduktion schadet der Umwelt. Insekten brauchen es meist sehr warm um artgerecht zu leben. Das kostet Energie.


Unser finales Fazit:

Für uns gibt es hier zwei mögliche vertretbare Optionen:

Auf der einen Seite haben wir das Futter mit Insektenprotein. Verglichen mit den anderen Möglichkeiten scheint das Insektenfutter hinsichtlich des allübergreifenden Tierschutzgedankens und des Klimaschutzes ein akzeptables Mittelmaß.

Ebenso vertretbar ist auf der anderen Seite auch ein gut durchdachter B.A.R.F.-Plan mit hochwertigen tierischen Nebenerzeugnissen aus regionaler, artgerechter Tierhaltung.

Egal für welche Art von Futter ihr euch entscheidet. denkt an die Lebewesen die dazu verarbeitet wurden und achtet darauf, dass es ohne Tierversuche auskommt! Wir sind absolut davon überzeugt, dass bei Leckerlies und Kauartikeln und allem, was on top gefüttert wird, auf jeden Fall und unbedingt auf pflanzliche Alternativen umgestiegen werden sollte.

Tolle vegane Kauartikel und Leckerlies könnt ihr zum Beispiel hier finden:

Hier kann auf jeden Fall auf Fleisch und sonstige tierische Produkte verzichtet werden.

Wenn ihr noch Fragen habt, meldet euch gerne jederzeit bei uns.


Und zum Schluss: Was hat es nun eigentlich mit dem Getreide auf sich?

Heutzutage ist „getreidefrei“ fast schon die Definition von gutem Hundefutter. Aber stimmt das denn?

Nicht unbedingt. Getreide ist per se nicht schlecht für unsere Hunde. Das Problem ist, dass viele Futtermittelhersteller zu viel Getreide als Füllstoff und Sattmacher verwenden und somit sinkt die Qualität des Futters natürlich. Und mit der Zeit war das in aller Munde. Deshalb fingen die ersten Hersteller an ihr Futter als „getreidefrei“ zu bewerben. Im Endeffekt enthält Getreide Stärke, wie auch Kartoffeln und viele andere Gemüsesorten oder Obst. Wie so oft macht auch hier die Menge und die Qualität den ausschlaggebenden Unterschied. Getreide von guter Qualität kann dem aktiven Vierbeiner gerne in Maßen gefüttert werden. Auf Futter mit übermäßig hohem Getreideanteil sollte allerdings verzichtet werden.


Foto: copyright Pixabay/mattycoulton

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