Foto: ©Pixabay/chriswanders
Jetzt mal so unter uns: muss das sein? Hunde auf Märkten?
Immer und immer wieder gesehen – und davon nicht Wenige.
Eine kurze Story aus eigener Beobachtung, die, wie ich finde, erzählt werden sollte:
Wir befinden uns also auf besagtem Markt – dieses Mal ist es ein sehr gut besuchter und bekannter Weihnachtsmarkt. Und vorab noch für´s Protokoll: wir haben 3 Grad Celsius – könnte also kalt sein.
Auf der einen Seite bellt ein Terrier seit Minuten verzweifelt die vorbeilaufenden Menschen an. Er ist mit seiner Familie unterwegs. Der Vater mit dem Essen und den Kindern beschäftigt. Der Terrier wird immer nur wieder kommentarlos zurückgezogen…er soll ja keine fremden Menschen anspringen.
Auf der anderen Seite wird ein panisch an der Leine ziehender großer Wuschel für sein „unerzogenes“ Verhalten gemaßregelt und geschimpft. Der will eigentlich nur noch weg.
Kurz darauf wird dem aufgeregten Aussie das Knie mit voller Elan vor´s Gesicht gestellt und mit der Hand in die Seite gestupst – er muss ja ermahnt werden. Dass er nur dem anziehenden Geruch der Bratwurst auf der anderen Seite nachgehen wollte interessiert hier nicht. Denn 20cm „lange“ Leinen sollten alleine ja schon aussagekräftig genug sein, um brav „bei Fuß“ zu laufen – komme was wolle!
Eine Ecke weiter läuft der kleine Mischling mit dem kurzen Fell zitternd auf und ab. Manchmal auch im Kreis, hilfesuchend. Frauchen & Herrchen sind im Gespräch mit anderen Besuchern verwickelt. Aber: er hat ja einen Mantel an, der wird das schon richten!
Es wird immer dunkler und somit immer voller auf dem Markt. Da betritt ein Appenzeller den Schauplatz. Mit panischem Gesicht, an kurzer Leine inklusive Halti, welches perfekt unter den Augen sitzt und drückt – wegen der Kontrolle und so.
Applaus gibt es dann noch für den Saarloos Wolfshund, welcher sich mit Maulkorb und auf der Suche nach einem Fluchtweg den Markt mal anschaut.
Dies sind nur ein paar der vielen Hunde auf diesem Weihnachtsmarkt. Und keiner ist supercool oder gar annähernd entspannt. Da spielt auch die Größe keine Rolle.
Ist ja auch klar: Würden wir durch eine Masse an Riesen gezogen werden, würde uns sicher auch ganz anders werden. Überall nur Füße, die eventuell auch noch auf die Pfoten treten, laute Geräusche und anziehende Gerüche – die volle Reizüberflutung und Stress. Einen Mehrwert bietet dieses Spektakel dem Hund leider nicht.
Der Ansatz: „Ich nehme meinen Hund überall mit hin" ist vielleicht ganz nett aber nicht ganz zu Ende gedacht. Denn wer profitiert von so einem Ausflug? Ich möchte behaupten keiner der beiden Parteien: Ein vollkommen überforderter Hund und ein genervtes Frauchen / Herrchen, weil der Hund nicht „hört“ und anständig mitläuft.
Ja, Zeit mit Euren Vierbeinern zu verbringen ist etwas ganz Wunderbares! Aber tut Euch doch den gemeinsamen Gefallen: Lasst die Hunde für diese Zeit zu Hause. Schnappt sie Euch vor einem geplanten Marktbesuch und geht eine tolle, große Runde Gassi. Anschließend habt ihr einen zufriedenen, ausgeglichenen Vierbeiner und könnt mit gutem Gewissen den Besuch genießen.
Und die Hunde, welche nicht alleine bleiben können? Vielleicht können Familie oder Freunde ja als Hundesitter einspringen? Ist auch dies nicht möglich? -> stay @ home.
Verfasserin: Katharina Hegner
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